Damals firmierten dezentral gegründete Vereinigungen noch unter dem Titel „Piusverein für religiöse Freiheit“. Die Wurzeln dieser Vereine in den Länder des „Deutschen Bundes“ reichen bis vor die Wirren der sogenannten „Märzrevolution“ von 1848/49 zurück, als ein selbstbewusst gewordenes Bürgertum sich gegen bisherige Herrschaftsstrukturen auflehnte. Schon zuvor hatten Katholiken sich gegen repressive Maßnahmen gegen die Kirche und deren Mitglieder seitens der zumeist protestantischen Obrigkeit gewandt.
1848 gegründet: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken
Vom 3. bis 6. Oktober 1848 versammelten sich Vertreter der unabhängig voneinander gegründeten Vereine in Mainz zum ersten „Katholikentag“ bei der ersten „Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschlands“. Die Idee einer Institutionalisierung der Vorbereitung der Katholikentage schlug sich in der Gründung eines „geschäftsführenden Zentralkomitees“ nieder.
Fürst Karl zu Löwenstein erster ZdK-Präsident
Nach rund zwanzig Jahren war mit der Wahl des ersten Präsidenten dieses Zentralkomitees – Fürst Karl zu Löwenstein – die Konsolidierungsphase der Organisation weitgehend abgeschlossen. Das „Zentralkomitee“ war damit 1868 gegründet. Gerade rechtzeitig, denn spätestens seit 1871 trat der sogenannte Kulturkampf des Reichskanzlers Bismarck in seine heiße Phase und sollte rund ein Jahrzehnt andauern.
DT
Weshalb das Zentralkomitee der deutschen Katholiken auch als politische Vorfeldkommission und innerkirchliche Opposition betrachtet werden kann, erfahren Sie in der pointierten Analyse von Martin Wind. Lesen Sie seinen Beitrag in der aktuellen „Tagespost“ vom 6. September 2018.