Das Zweite Vatikanische Konzil lässt sich schwer in die Reihe der vorangegangenen Konzilien einordnen. Denn bis dahin hatte es bei jeder Kirchenversammlung dieser Art eine weit verbreitete, falsche Glaubens-auffassung gegeben, die es zu verurteilen galt. Doch in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts schien kein „Gegner“ die Kirche so zu bedrohen, dass er die Einberufung eines Konzils erforderlich gemacht hätte. Trotz des Kalten Krieges war überall in der Welt eine Aufwärtsentwicklung festzustellen – auch in der Kirche. Man beseitigte die Kriegsschäden. Die Zukunft wirkte verheißungsvoll. Die Seminare waren sehr gut besucht, und die Theologie erlebte einen ungeahnten Aufschwung. Papst Pius XII.