Der Rauch beißt in den Augen, Aschepartikel wirbeln durch die Luft. Es ist heiß, es gart und blubbert in den Metallkesseln über den offenen Feuern. Männer in Schürzen legen immer wieder Holzscheite nach. Seit sechs Uhr in der Früh sind sie in und um das Kochhaus auf den Beinen. Während des übrigen Jahres liegt das Gebäude, das einst zur Königlichen Tuchfabrik des Ortes gehörte und nunmehr an den Parkplatz hinter dem Rathaus stößt, funktionslos da. Einzig heute, wo rundherum der Frühling in der Luft liegt, füllt es sich mit Leben, wenn die traditionelle Bohnenverteilung („reparto de habas“) ansteht.
Nächstenliebe geht durch den Magen
Traditionspflege in Spanien: Die Bohnenverteilung der Bruderschaft Sankt Benedikt in Ezcaray. Von Andreas Drouve