Viel ist bei der derzeitigen Ukraine-Reise des neuen Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kyrill I., von der Einheit der Orthodoxie die Rede. Doch die politischen Interessen und ideologischen Hintergründe sind klar erkennbar. Der ukrainische Staatspräsident Wiktor Juschtschenko, ein Vertreter der Westorientierung und der Distanz seines Landes zu Moskau, bekräftigte im Gespräch mit Kyrill, dass die Ukrainer eine von Moskau unabhängige ukrainische Nationalkirche wünschten. Ähnlich sprach sich die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko, die Kyrill im Kiewer Höhlenkloster aufsuchte, für eine Vereinigung der drei in der Ukraine bestehenden orthodoxen sowie der griechisch-katholischen (unierten) Kirche aus.
Moskaus Patriarch auf vermintem Terrain
Die gespaltenen ukrainischen Orthodoxen sind ein Spielball der widerstreitenden politischen Interessen