Ihr Vorbild war die heilige Maria Goretti. Niemand ahnte, dass Pierina Morosini das gleiche Schicksal wie ihre Landsmännin ereilen sollte. Die „Märtyrerin der Keuschheit“ und Patronin der Opfer von Vergewaltigungen kam am 7. Januar 1931 als erstes von neun Kindern in Fiobbio di Albino, einem Dorf in der norditalienischen Provinz Bergamo, auf die Welt. Da ihre Familie sehr arm war, konnte Pierina ihren eigentlichen Wunsch, einem religiösen Orden beizutreten, nicht verwirklichen, sondern half stattdessen im Haushalt mit und verdiente bereits mit fünfzehn Jahren Geld in einer Baumwollweberei. Sie erkannte, dass man, wie sie sagte, „heilig werden kann, ohne einem Konvent anzugehören“.
Märtyrerin der Reinheit
Zum Gedenktag der seligen Pierina Morosini am 6. April. Von Katrin Krips-Schmidt