Mit der Wahl von Präses Nikolaus Schneider zum Nachfolger Margot Käßmanns zieht die Evangelische Kirche in Deutschland einen vorläufigen Schlussstrich unter das Experiment weibliche Führungsspitze. Tatsächlich ähnelt diese Personalie eher einem Einspruch als einer Wahl. Schneider war der einzige Kandidat für das Amt des Ratsvorsitzenden. Im Vorstadium eines geplanten Dialogprozesses in der katholischen Kirche emanzipiert sich die EKD faktisch von den Forderungen des ökumenischen Boulevard, denen Margot Käßmann bisher Gesicht und Stimme gab. Die Forderung nach mehr Frauen in Leitungsämtern haben protestantische Landesbischöfinnen auch der katholischen Kirche energisch ins ökumenische Hausaufgabenheft geschrieben.