Der Sachverhalt ist schwerwiegend. „Undichte Stellen“ hat es im Vatikan immer gegeben. Prälaten, die in Salons oder vertraulichen Kreisen zu viel plauderten, Mitarbeiter von Dikasterien, die einem Journalisten auch einmal die eine oder andere vertrauliche Aufzeichnung zeigten oder mit auf den Weg gaben. Doch die „Dokumentenflucht“, die die römische Kurie seit Januar dieses Jahres erleben muss, stellt das alles in den Schatten. Und wenn schon Vatikansprecher Federico Lombardi höchstpersönlich dem Ganzen den Namen „Vatileaks“ gibt, weiß man, dass es sich um einen Fall von außerordentlicher Bedeutung handelt.
Kommentar: Beispiellos illoyal
Von Guido Horst