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Jugendtreffen zur Bischofssynode eröffnet

Zu oft werde über Jugendliche gesprochen, ohne sie selbst zu fragen, sagte Papst Franziskus bei der Eröffnung der Vorsynode, an der mehr als 300 Delegierte aus zahlreichen Ländern teilnehmen.
Papst Franziskus bei der Eröffnung der Vorsynode
Foto: Stefano dal Pozzolo (KNA)

In Rom hat ein einwöchiges Vorbereitungstreffen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen für die im Herbst tagende Bischofssynode begonnen. Ziel ist die Erarbeitung eines Dokuments, das auch Gegenstand der Beratungen der Bischöfe im Oktober sein soll. Papst Franziskus beklagte bei der Eröffnung am Montag, junge Menschen würden zu oft von gesellschaftlicher Beteiligung ausgeschlossen und alleingelassen. Die Kirche wolle alle Jugendlichen hören, niemanden ausgeschlossen.

An der sogenannten Vorsynode nehmen mehr als 300 Delegierte aus zahlreichen Ländern teil, auch Angehörige anderer Religionen und Nichtglaubende. Zu der eigentlichen Synode, die im Oktober im Vatikan stattfindet, werden ausgewählte Jugendliche als Hörer eingeladen, haben aber kein Stimmrecht. Das Thema des Bischofstreffens im Herbst lautet „Die Jugend, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“.
Franziskus sagte, der Beitrag Jugendlicher in der Kirche sei unverzichtbar. Dabei wandte er sich ausdrücklich auch an Repräsentanten anderer Kulturen, nichtchristlicher Religionen und Nichtglaubende. In vielen Momenten der Geschichte habe Gott durch junge Menschen gesprochen. Er sei zuversichtlich, dass dies auch heute der Fall sei. „Ich versichere euch, dass euer Beitrag ernst genommen wird“, sagte der Papst.
Zu oft werde über Jugendliche gesprochen, ohne sie selbst zu fragen, sagte der Papst. Zwar werde Jugendlichkeit vergöttert, aber viele junge Menschen würden von einer aktiven Rolle im öffentlichen Leben ausgeschlossen. Dabei verwies er auch auf mangelnde Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.

Die Synode im Herbst solle Voraussetzungen entwickeln, Jugendliche auf ihrer je eigenen Suche nach einem „Leben in Fülle“ zu begleiten, sagte der Papst. Auch ohne es zu wissen, suchten sie Jesus und seine Heilszusage. Die Kirche müsse neue Formen der Nähe zu jungen Menschen lernen, betonte Franziskus. Es gelte neue Wege zu wagen und Risiken einzugehen. Jugendliche forderten die Kirche heraus, aus der „Logik des 'Es war schon immer so'“ auszubrechen.

DT/KNA

 

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