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Jugendbischof fordert Willkommenskultur für den Gottesdienst

Der deutsche Jugendbischof Stefan Oster betont die Bedeutung des familiären Umfeldes für die Entscheidung zum Ministrantendienst. Zudem fordert er für die Kirche eine "Willkommenskultur rund um den Gottesdienst".
Stefan Oster sieht den Gottesdienst nicht nur als punktuelle Veranstaltung
Foto: Harald Oppitz (KNA) | Sieht den Gottesdienst nicht nur als punktuelle Veranstaltung, sondern als Erfahrung, die die Gemeinschaft stärkt: der Passauer Bischof Stefan Oster.

Der deutsche Jugendbischof Stefan Oster hat die Bedeutung des familiären Umfeldes für die Entscheidung zum Ministrantendienst hervorgehoben. Mit Blick auf die Neuevangelisierung stufte er das Gewicht des Ministrantendienstes als „sehr hoch“ ein. Bei kirchlich nicht sozialisierten Familien „merken wir, dass wir bei den Kindern ansetzen müssen“. Wenn Neunjährige zur ersten heiligen Kommunion geführt und dann Ministranten würden, sei es sehr wichtig, dass die Familie mitmache. „Ohne geht’s kaum“, sagte der Passauer Bischof am Rande der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Ingolstadt dieser Zeitung. Als problematisch bewertete Oster Eltern, die ihre Kinder nicht in die Kirche begleiteten, wenn diese trotz fehlender religiöser Erziehung in der Familie Zugang zum Glauben gefunden hätten. „Wir erleben immer wieder, dass Mütter ihr Kind sonntags zum Gottesdienst bringen, in der Zeit etwas anderes unternehmen und es anschließend wieder abholen. Das ist auf Dauer für ein Kind schwer auszuhalten“. Die Kirche brauche dringend „eine Willkommenskultur rund um den Gottesdienst“. Dazu gehöre nicht nur, dass die Kirche einladend wirke, sondern auch, dass sich die Menschen vorher und nachher träfen. Der Gottesdienst solle nicht nur eine punktuelle Veranstaltung sein, sondern eine Erfahrung, die die Gemeinschaft stärke.

Bischof Oster ließ offen, ob ein Besuch bei dem aus seiner Diözese stammenden emeritierten Papst Benedikt am Rande der Wallfahrt stattfinden könne. Dieser müsse kurzfristig geplant werden. Angesichts von fast zweitausend Teilnehmern aus der Diözese falle die Auswahl der Besucher schwer. Bei der letzten Wallfahrt habe er das Los entscheiden lassen. „Wunderschön wäre es natürlich“. Die XII. Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom findet vom 30. Juli bis 3. August statt.

DT/reg

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