28 Prozent der palästinensischen Christen ziehen eine Auswanderung aus ihrer Heimat in Betracht - zwei Drittel aus wirtschaftlichen, neun Prozent aber auch aus sozialen und religiösen Gründen. Das geht aus einer Studie der Dar-al-Kalima-Hochschule für Kunst und Kultur in Bethlehem und der Konrad-Adenauer-Stiftung Ramallah hervor, die in Bethlehem vorgestellt wurde. Demnach denken auch 24 Prozent der palästinensischen Muslime über das Auswandern nach, 72 Prozent wegen der wirtschaftlichen Situation, drei Prozent aus religiösen Gründen.
Während das mit Abstand beliebteste Ziel palästinensischer Christen die USA sind, ziehen Muslime Europa vor. Als Gründe werden vor allem Job-Chancen genannt, gefolgt von Sicherheit und Stabilität. Einen großen Einfluss auf ihr Leben hat für palästinensische Christen wie für Muslime der israelisch-palästinensische Konflikt. 63 Prozent der Christen und 89 Prozent der Muslime fühlen sich dadurch unmittelbar betroffen. Christen beklagen vor allem die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und die Eingrenzung ihrer fundamentalen Freiheiten, während Muslime stärker wirtschaftliche Schranken beanstanden.
Der Studie zufolge sehen Christen wie Muslime die Religionsfreiheit in ihrem Land gut gewährleistet. Zugleich sind 90 Prozent der Christen und 87 Prozent der Muslime der Meinung, dass der israelisch-palästinensische Konflikt mehr und mehr zu einem religiösen Konflikt wird. Eine Mehrheit glaubt indes, dass das Christentum auch künftig in Palästina präsent sein wird. Bei den Christen gehen davon 78 Prozent aus, bei den Muslimen gar 93 Prozent.
DT/KNA