Die Abschlussrede des Papstes beim sogenannten Missbrauchsgipfel im Vatikan stellt eine Zäsur dar. Wie schon in früheren Äußerungen bekennt Franziskus, dass er an den Teufel glaubt. Doch dieses Mal war die Bühne größer und der Papst besaß die maximale Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit. Damit schleift der Nachfolger Petri eine Bastion der nachkonziliaren Exegese. Seit Herbert Haag vor fünfzig Jahren in seinem Buch den „Abschied vom Teufel“ ankündigte, hat sich der Glaube an das personale Böse innerhalb der Kirche fast verflüchtigt. Sowohl in der akademischen Theologie als auch in der Verkündigung ist es verpönt, vom Teufel zu sprechen.
IM BLICKPUNKT
Verfügungsmasse des Teufels?
Die Abschlussrede des Papstes beim sogenannten Missbrauchsgipfel im Vatikan stellt eine Zäsur dar. Von Regina Einig