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Hoping kritisiert deutsche Bischöfe

Die Mehrheit der deutschen Bischöfe habe eine Revision des deutschen Messbuchs „einfach nicht gewollt“ erklärte der Freiburger Dogmatiker Helmut Hoping.
Gespräch mit Wienfried Haunerland und Helmut Hoping
Foto: BrauerPhotos / G.Nitschke (digital-BrauerPhotos) | In der Frage des Messbuchs würden keine Ausreden mehr helfen, so der Freiburger Dogmatiker Hoping (li.), hier im Gespräch mit dem Liturgiewissenschaftler Winfried Haunerland.

Der Freiburger Dogmatiker Helmut Hoping hat die deutschen Bischöfe scharf kritisiert. Die Mehrheit der deutschen Bischöfe habe eine Revision des deutschen Messbuchs „einfach nicht gewollt“ erklärte Hoping gegenüber der „Tagespost“ mit Blick auf die 2002 veröffentlichte dritte Ausgabe des Missale Romanum.

"Wäre man Willens gewesen, hätte es auch einen Weg gegeben"

Der Theologe äußerte sich aus Anlass der 50. Jahrestags der Promulgation der Apostolischen Konstitution „Missale Romanum“. „Es war ein Machtkampf mit dem Vatikan, das wurde während des Ãœbersetzungsprozesses immer deutlicher und am Ende haben sich die Bischöfe für den Boykott entschieden. Wäre man Willens gewesen, hätte es auch einen Weg gegeben. Das zeigt die von den Bischöfen zu Advent eingeführte neue Einheitsübersetzung, bei der man mit wörtlichen und konkordanten Ãœbersetzungen kein Problem hatte“, so Hoping wörtlich.

Aus seiner Sicht hätte man sich allerdings ein wenig mehr Zeit für eine Erprobungsphase nehmen sollen. Es gebe nicht nur einige theologisch fragwürdige Änderungen, auch sei die Kantillation von Psalmen und Evangelien teilweise schwierig geworden.

Hoping: In der Frage des Messbuchs helfen keine Ausreden mehr

Nachdem „Magnum principium“ die Kompetenzen hinsichtlich Approbation und Rekognitio liturgischer Bücher geklärt habe, würden in der Frage des Messbuchs keine Ausreden mehr helfen. „Die Verantwortung liegt bei den Bischöfen und sie sollten liefern“, so der Freiburger Dogmatiker.

Warum die Bischöfe in Deutschland laut Hoping den Gewinn leichtfertig verspielt haben, den die neue Leseordnung der Schrift dargestellt habe, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 28. März 2019. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

DT

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