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Der heilige Gregor von Nyssa

Bericht über das Leben und Wirken des heiligen Gregor von Nyssa, Tagesheiliger des 10. Januars. Von Katrin Krips-Schmidt
Gregor von Nyssa stammt aus einer außergewöhnliche strenggläubige adlige Familie
Foto: IN

Vom heiligen Gregor von Nyssa zu sprechen, ohne seine außergewöhnliche strenggläubige adlige Familie zu erwähnen, in die er um 335 im Norden der heutigen Türkei hineingeboren wurde, ist unmöglich. Innerhalb von drei Generationen gingen aus ihr nicht weniger als sieben Heilige hervor: die Großmutter Makrina, sein Vater Basilius der Ältere, seine Mutter Emmelia sowie vier ihrer zehn Kinder, Makrina die Jüngere, Basilius von Cäsarea (auch: Basilius der Große), Petrus von Sebaste und ebenjener Gregor von Nyssa.

Basilius von Cäsarea und Gregor von Nyssa bilden mit dem mit ihnen befreundeten heiligen Gregor von Nazianz das Dreigestirn der großen Kappadokier – es sind dies die drei großen Bischöfe, die von der Ostkirche als ihre bedeutendsten Theologen verehrt werden. Lediglich der aus Antiochia stammende heilige Johannes Chrysostomos wird als gleichrangig angesehen.

Gregor von Nyssa: Leben und Wirken 

Zunächst strebte Gregor jedoch nicht das Priestertum an. Er heiratete, widmete sich philosophischen Studien und wurde kirchlicher Lektor und Lehrer der Rhetorik. Als jüngerer Bruder bewunderte der zurückhaltende Gregor die charismatische und tatkräftige Persönlichkeit des Basilius. Seine eigene Begabung lag auf der philosophischen Ebene und im mystischen Bereich. Basilius wiederum hielt ihn für einen weltfremden Mystiker, dem es an Verwaltungstalent mangelte. Nichtsdestotrotz vertraute der im Jahr 370 – inmitten stürmischer Kämpfe um den Arianismus – zum Bischof von Cäsarea geweihte Basilius zwei Jahre später seinem jüngeren Bruder das Bistum Nyssa an. Gregor, der schon kurz nach seiner Heirat Witwer geworden war, war 365 zum Priester geweiht worden.

In seiner Diözese Nyssa wurde Gregor von den Arianern verfolgt und vom pro-arianischen Kaiser Valens ins Exil geschickt. Bei seiner Rückkehr nach dem Tod des Kaisers hielt er einen triumphalen Einzug in seine Bischofsstadt. Zur Widerlegung der Irrlehre vertiefte er die Theologie der Trinität und verteidigte insbesondere die Göttlichkeit des Heiligen Geistes, vor allem auf dem Zweiten Konzil von Konstantinopel (381), auf dem das berühmte Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis beschlossen wurde.

Die letzten Jahre seines Lebens

Nachdem Gregor von Nyssa sehr viele Schriften verfasst hatte, verbrachte er die letzten zehn Jahre seines Lebens im Gebet und in der Kontemplation. Seine Spur verliert sich etwa im Jahr 394. So weiß man nicht, wann und wo er starb.

Gregor zufolge besteht die höchste Vollkommenheit, nach der man in diesem Leben streben solle, darin, „nur eines zu fürchten, nämlich die Freundschaft Gottes zu verlieren, und nur eines für ehrenvoll und liebenswert zu halten, nämlich Freund Gottes zu werden“.

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