Vor gut 30 Jahren gab es nach allgemeinem Urteil eine einzige entscheidende Zäsur in der zweitausendjährigen Geschichte der katholischen Kirche: das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965). Diesem wurde eine ähnliche Bedeutung zugemessen wie, weltgeschichtlich gesehen, der Französischen Revolution von 1789. Nun erst, so behauptete die vorherrschende Meinung, nach der großen Kirchenversammlung, mache die Kirche ernst mit dem Evangelium und der christlichen Freiheit, nun werfe sie unnötigen, halbheidnischen, absolutistischen Ballast von sich.
Heilbringende Gottesbegegnung
Stephan Heid beleuchtet die Geschichte römischer Liturgiereformen in der Neuzeit. Von Klaus-Peter Vosen