Herr Pater Zollner, Sie vermissen eine theologische Auseinandersetzung mit dem Thema Missbrauch in der Kirche. Könnte der jüngste Beitrag von Papst Benedikt XVI. – Stichwort aus der Heiligen Schrift begründete Moraltheologie und eine Rezeption von „Veritatis splendor“ – ein Ausgangspunkt dafür sein? Der Text von Papst Benedikt hat tatsächlich schon zu einer theologischen Auseinandersetzung geführt, denn es wird nicht nur über die kirchenpolitische Bedeutung dieser Äußerung diskutiert, sondern auch über die theologischen Positionen und zeitgeschichtlichen Einordnungen, die in dem Text vorgenommen werden. Hat Sie das Schreiben überrascht? Nein. Papst Benedikt nimmt mit dem Schreiben etwas auf, das sich im Grunde ...
Kirche
Hans Zollner SJ: „Einheit leben“
Der Jesuit Hans Zollner ist Psychologe und Theologe und leitet das Kinderschutzzentrum „Centre for Child Protection“ an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Seit 2014 gehört er der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen an. Zollner ist darüber hinaus als Therapeut tätig und begleitet Missbrauchsopfer. Regina Einig sprach mit ihm in Erfurt über Ursachen und Folgen der Missbrauchskrise.