Zur Theologie Joseph Ratzingers, deren Schwerpunkte und Stil, sind mittlerweile zahlreiche Werke entstanden – beileibe nicht immer von Wohlwollen getragen. Zu den Vorwürfen, die manche dem Theologenpapst machen zu müssen glauben, gehört die Beobachtung, der jetzige Papst habe als Oberster Hirte und schon davor als Präfekt der Glaubenskongregation im Vergleich zu den Jahren als Hochschullehrer andere, weitaus konservativere Akzente gesetzt. Mit anderen Worten: Ratzingers theologisches Profil sei nicht konsistent, er habe offenbar eine Entwicklung durchgemacht. Gerne unterlegt man diese bahnbrechende Entdeckung mit Zitaten des frühen und späten Joseph Ratzinger, oft willkürlich gegeneinander gesetzt.
Gewandelt im Umwandelbaren?
Über Dogma und Fortschritt in der Theologie bei Joseph Ratzinger Von Urs Buhlmann