Normalerweise ist es bei Papst-Audienzen üblich, den Ring des heiligen Vaters zu küssen. In der Regel scheint dies kein Problem zu sein. Dem widerspricht ein Video, das im Rahmen des Besuch von Papst Franziskus im italienischen Wallfahrtsort Loreto Ende März entstand. Es zeigt, wie Franziskus einer Reihe von Gläubigen – interessanterweise nicht allen – die Hand beziehungsweise den Ring recht rüde entzieht.
Szene sorgt in den sozialen Netzen für große Aufmerksamkeit
Diese Szenen sorgten in den Medien, vor allen den sozialen Netzwerken, weltweit für beachtliche Aufmerksamkeit, für mehr Interesse, als wenn der Pontifex eine revolutionäre theologische Aussage gemacht hätte. Es stellte sich überall die Frage, warum sich der Papst so verhalten habe.
Unbestritten ist, dass sich der derzeitige Papst mit manchen altehrwürdigen Traditionen schwer tut. So wurde bei Privataudienzen den betreffenden Besuchern nahegelegt, ein Niederknien und den Ringkuss zu unterlassen. Raymond Arroyo vom katholischen Fernsehsender EWTN schrieb dazu auf Twitter: „Ich glaube, dass der Papst das Küssen des Ringes als eine Überhöhung seiner Person sieht und sich daher unbehaglich mit dieser Geste fühlt.“
Vatikan-Sprecher: Motiv seien "hygienische Gründe"
In einem offiziellen Statement hieß es dann von Seiten des Vatikan: Das Motiv sei durch „hygienische Gründe“ bestimmt gewesen. Der Papst habe das „Risiko einer Ansteckung unter den Leuten verhindern“ wollen, erklärte Vatikansprecher Alessandro Gisotti der Presse.
Wenn es sich um Einzelpersonen oder kleine Gruppen handele, sei der Handkuss „problemlos“, merkte Vatikansprecher Alessandro Gisotti an. Er verwies in diesem Zusammenhang auf Begegnungen bei den Generalaudienzen auf dem Petersplatz oder beim Papstbesuch auf dem Kapitol am 26. März dieses Jahres. Eine stringente Logik weist die aktuelle Praxis allerdings nicht auf.
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DT
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