Rom (DT) Es war eine gewaltige Fehleinschätzung: Vor einem Jahr, am 21. Januar 2009, hat der Präfekt der Bischofskongregation, Kardinal Giovanni Battista Re, jenes Dekret unterzeichnet, mit dem der Vatikan die Exkommunikation der vier von Erzbischof Marcel Lefebvre geweihten Bischöfe aufhob. Das alles auf Anordnung und besonderen Wunsch des Papstes. Drei Tage später, am 24. Januar, sollte das Dekret veröffentlicht werden. Drei Tage, die für die folgenden Monate, vielleicht auch für die nachfolgende Zeit des Pontifikats von Benedikt XVI., von entscheidender Bedeutung sein sollten. Denn in diesen Tagen geschah nichts. Der Papst ging hoch oben im dritten Stock des Apostolischen Palastes seiner Arbeit nach.
Fehleinschätzung mit fatalen Folgen
Vor einem Jahr übergab der Vatikan einer völlig unvorbereiteten Öffentlichkeit das Dekret über die Aufhebung der Exkommunikation der Lefebvre-Bischöfe