Münster (DT/KNA) Kurienerzbischof Vincenzo Paglia hat vor einer Verrohung im Umgang mit dem Tod gewarnt. In allen modernen Gesellschaften werde der Tod „abgeschoben“, kritisierte er am Montag beim Weltfriedenstreffen der Gemeinschaft Sant'Egidio in Münster. Angehörige und Freunde nähmen nicht mehr am Sterben teil. Kinder würden konsequent vom Thema ferngehalten. Wer sterbe, sterbe meist allein. Es sei an der Zeit, der „Kultur der Einsamkeit“ eine „Kultur der Begleitung und gegenseitigen Unterstützung“ entgegenzusetzen, so der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben. Paglia beklagte auch eine zunehmende Verzerrung des Begriffs Euthanasie.