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Erzbischof Naumann: Religiöse Neubelebung nötig

Der Erzbischof von Kansas City kritisiert die kulturelle Lage der USA. Das Land befinde sich in einer Glaubenskrise, Hedonismus gelte als höchstes Prinzip. Wichtig für ein erfülltes Leben sei jedoch die persönliche Beziehung zu Gott.
Buß- und Bettag
Foto: Federico Gambarini (dpa) | „Unsere Kultur durchlebt in der Tat eine Glaubenskrise, was dazu führt dass die Wahrheit verleugnet wird“, sagte Naumann in seiner Rede.

Die USA brauchen eine neue „Große Erweckung“ und eine religiöses Neubelebung. Dies verkündete Joseph Naumann, der Erzbischof von Kansas City, beim jährlich stattfindenden Nationalen Katholischen Gebetsfrühstück. Naumann war der Hauptredner der Veranstaltung. In seiner Ansprache beklagte der Erzbischof die kulturelle Situation in den Vereinigten Staaten. Er wies darauf hin, dass es notwendig sei, wieder zurück zur Wahrheit und zum lebendigen Christus zu finden.

Erzbischof Naumann äußerte zudem seine Bedenken zu einer großen Zahl von „Millennials“ - der zwischen 1980 und 2000 Geborenen – die laut Naumann entweder überhaupt nicht an Gott glaubten oder sich als „spirituell, aber nicht religiös“ bezeichneten. Diese neue Mentalität einer nicht-religiösen Spiritualität sei einem „Neu-Heidentum“ ähnlich. Der Gott der Offenbarung sei in einen oder mehrere Götter verwandelt worden, geschaffen zur Erfüllung individueller Wünsche. „Unsere Kultur durchlebt in der Tat eine Glaubenskrise, was dazu führt dass die Wahrheit verleugnet wird“, sagte Naumann in seiner Rede. „Ist das Band zwischen Mensch und Gott erst einmal durchtrennt, ist der Mensch nichts weiter als ein hoch entwickelter Organismus.“ Eine fehlende Beziehung zu Gott führe zu Hedonismus, „das Streben nach Vergnügen wird zum höchsten Ziel erklärt“. Für Katholiken sei es notwendig, ein persönliches Treffen mit Christus zu suchen, um ein erfülltes Leben führen zu können, so Erzbischof Naumann.  

Beim Nationalen Katholischen Gebetsfrühstück, das in diesem Jahr zum 14. Mal in Washington stattfand, traten zudem auch der Republikaner Paul Ryan, Sprecher des Repräsentantenhauses, und Sam Brownback, US-Botschafter für die Internationale Religionsfreiheit, auf. Ryan wies in seiner Rede auf die Bedeutung der katholischen Soziallehre hin, während Brownback Religionsfreiheit als „von Gott gegebenes Recht“ bezeichnete.

DT/mlu

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