Kurt Krenn hat als Weihbischof in Wien (1987 bis 1991) und Diözesanbischof von St. Pölten (1991 bis 2004) mitunter polarisiert. Seine Kolumnen jedoch, die unter dem Pseudonym „Christianus“ mehr als ein Jahrzehnt lang in der auflagenstärksten Tageszeitung Österreichs erschienen, waren nicht Gegenstand der kirchenpolitischen Grabenkämpfe seiner Zeit. In eigener Sache zu begründen oder zu verteidigen, wäre Krenn zu anspruchslos, wohl auch zu langweilig gewesen. Seine „50 Zeilen mit Gott“, die an Sonntagen und Feiertagen in der „Kronen Zeitung“ publiziert wurden, waren anspruchsvolle Katechesen, die die Mitte eines Festes oder einer kirchlichen Lehre freilegten und pointiert auf den Punkt brachten.
Einladungen, Gott in allem den Vorrang zu geben
Die unter dem Pseudonym „Christianus“ publizierten Kolumnen Bischof Krenns sind im Kern zeitlose Katechesen. Von Stephan Baier