Neugierig und überrascht, aber aus sicherer Entfernung, schaut eine Münchnerin in den Innenhof der Asamkirche, aus dem fremdartiger Gesang und Musik erklingt. Sechs ganz in feine schwarze Gewänder gekleidete Tenrikyo-Mönche, einer fernöstlichen monotheistischen Religion, die 1838 in Japan entstand und zu der sich etwa vier Millionen Menschen auf dem Globus bekennen, haben sich in dem kleinen Hof versammelt. Zum rhythmischen Klang von Flöte, Zimbel und Klangstäben bewegen sich drei Mönche. Sie drehen sich um die eigene Achse, vollführen mit ihren Händen Gesten, als ob sie jemanden umarmen wollten. So drücken sie das Miteinandersein zwischen Mensch und Gott aus und rufen den göttlichen Geist herab, erklärt ein Mönch.
Eine Hoffnung, keine Utopie
Mehr als 200 Vertreter verschiedener Religionen unterzeichnen in München einen Friedensappell. Von Clemens Mann