Kaum eine kirchliche Gliederung ist so sehr mit Ehrungen und Preisen ausgezeichnet worden wie die vor genau fünfzig Jahren von dem damals achtzehnjährigen Gymnasiasten und späteren Historiker Andrea Riccardi gegründete Gemeinschaft Sant'Egidio. Als der gebürtige Römer und Minister im Kabinett von Mario Monti 2009 den renommierten Karlspreis erhielt, war das eine persönliche Ehrung, aber sie galt auch der gesamten Gemeinschaft und ihrer Friedensarbeit, die in der Vermittlung eines Abkommens nach dem Bürgerkrieg in Mosambik ihren sichtbarsten Ausdruck fand. Nach zähen Verhandlungen, in denen es Riccardi gelang, zwischen den Konfliktparteien ein Klima des Vertrauens zu schaffen, kam es 1992 zum Friedensschluss in Rom.
Kirche
Eine Gemeinschaft im Trend der Zeit
Respektiert und geschätzt: Die von Andrea Riccardi begründete Bewegung Sant'Egidio wird fünfzig Jahre alt. Von Guido Horst