„Die Jungfrau gebiert heute den über allem Sein Seienden,/ und die Erde bietet dem Unzugänglichen eine Höhle dar./ Engel lobsingen mit den Hirten,/ die Weisen ziehen ihren Weg mit dem Stern:/ Denn geboren wurde für uns/ ein kleines Kind, der ewige Gott.“ So beginnt das Weihnachtslied des byzantinischen Dichters Romanos, genannt der Melode (griechisch: Lieddichter, Sänger). Die Einleitung erscheint wie die Zusammenfassung der auf der Ikone zum Geburtsfest Christi dargestellten Ereignisse: Engel und Menschen singen das Gloria, die Weisen reiten – dem Stern folgend – übers Gebirge. Alles wurde ausgelöst durch die Geburt des Gottessohnes in einer Höhle durch die Jungfrau Maria.
Ein kleines Kind, der ewige Gott
Lobpreis der frühen Kirche: Der byzantinische Dichter Romanos der Melode und sein Weihnachtslied. Von Michael Karger