Exodus 19, 2–6a; Römer 5, 6–11 Matthäus 9, 36–10, 8 Die erste Lesung und das Evangelium scheinen einen Widerspruch zu enthalten. In der Lesung aus dem Alten Testament sagt Gott zu Mose: Das ganze Volk Israel ist ein Reich von Priestern (Exodus 19, 6a). Jeder und jede ist ein Priester. Im Evangelium scheint Jesus diese Aussage wieder einschränken zu wollen. Denn er beruft die zwölf Apostel. Nur ihnen gibt er gewisse Vollmachten (Mt 10,7.8). Und um deutlich zu machen, dass nicht alle die Aufgabe haben, Priester, Arbeiter im Weinberg des Herrn, zu sein, fügt er hinzu: Es gibt nur wenig Arbeiter, aber die Ernte ist groß (Mt 9, 37). Wie soll man diese beiden sich scheinbar widersprechenden Aussagen verstehen? Sind alle ...
Die Sonntagslesung: Ein Volk von Priestern
Zu den Lesungen des elften Sonntags im Jahreskreis (Lesejahr A). Von Martin Grichting