Romano Guardini stellt in seiner Vorschule des Betens fest, dass der Mensch im Allgemeinen nicht gerne bete. Was von einem versierten und gedankentiefen Theologen schon vor Jahrzehnten als Regel konstatiert wurde, hat sich inzwischen zumindest hierzulande zu einem allgemeinen Notstand ausgewachsen. Es ist also hohe Zeit, das Beten nicht nur zu üben, sondern denen, die es anderen vermitteln oder ihre eigene Praxis durch Reflektion vertiefen wollen, eine fundierte Arbeitsgrundlage an die Hand zu geben. Marianne Schlosser, Theologieprofessorin in Wien, ist für ihre ebenso durchdachten wie in einer spürbar lebendigen Gebetspraxis wurzelnden Veröffentlichungen bekannt.
Der Draht zu Gott
Marianne Schlosser legt eine faszinierende Theologie des Gebetes vor. Von Barbara Stühlmeyer