In der koptischen Kathedrale hängt der Weihrauch schwer im Raum, wie draußen vor der Türe der Nebel im winterlichen Wien. Nur halbvoll ist die sonntägliche Morgenmesse in der „Kirche der Heiligen Jungfrau Maria“ am Stadtrand der österreichischen Hauptstadt, wo rund 5 000 Christen aus Ägypten leben. Auf der einen Seite stehen die Männer im dunklen Anzug, auf der anderen die Frauen, von denen die meisten sich beim Betreten der Kirche ein weißes Kopftuch überziehen. Gebetet und gesungen wird in drei Sprachen: in jenem Koptisch, das nur mehr Liturgiesprache ist, auf Hocharabisch und Deutsch. Die Sicherheitskontrolle zur Pressekonferenz in der Unterkirche übernehmen die koptischen Gläubigen selbst und mit ausgesuchter ...
„Das Blut der Kopten ist billig“
Österreichs Kopten-Bischof Gabriel ist bereit, zu verzeihen – Kardinal Schönborn hofft, dass die Bluttat von Alexandria die Europäer aufweckt. Von Stephan Baier