Es ist früh am Morgen, sie singt mit heller, fast noch mädchenhafter Stimme: Il est la, il est la, il est la . . . Er ist da, er ist da. Oder, stärker gesagt: wirklich anwesend. Hier, bei mir. Man merkt sofort, die Rede ist von Jesus Christus. Die Melodie ist so ansprechend und einfach wie der Text. Und doch nicht trivial. Dass Er anwesend ist, wird ausgeführt: In meinen Siegen und in meinen Niederlagen, in jeder Sekunde, am Abend, wenn ich bete. Schau, ich zeige ihn dir. Es gibt keine Situation, in der Er nicht anwesend wäre. Sie singt es so vor sich hin, wie sie es oft in alltäglichen Augenblicken tut, und meistens sind es solche Lieder mit religiösem Inhalt.
Exercitium: Ihre höchste Verwirklichung
Eine alte Volksweisheit besagt: Wo gesungen wird, da lass dich nieder, denn böse Menschen kennen keine Lieder. Erst im Gesang findet die menschliche Stimme zu ihrer höchsten Verwirklichung. Von Lorenz Jäger