Die Corona-Pandemie verhindert derzeit und wohl noch für eine Weile den Empfang der heiligen Kommunion durch die Gläubigen. Die Eucharistiefeier bleibt dennoch auch in dieser Zeit „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“, wie die Kirche im II. Vatikanischen Konzil betont hat (Lumen Gentium, Nr. 11). Denn sie wird von den Priestern, wenn auch ohne tätige Teilnahme des Gottesvolkes, regelmäßig gefeiert.
Über Häufigkeit des Kommunionempfangs neu nachdenken
Seit dem IV. Laterankonzil (1215) ist der Gläubige verpflichtet, mindestens einmal jährlich die Eucharistie zu empfangen. Bekanntlich hat der heilige Papst Pius X. Anfangs des 20. Jahrhunderts mit guten Gründen die häufigere Kommunion gefördert, allerdings unter Erinnerung an die notwendigen Voraussetzungen (rechte Absicht, Freisein von Todsünden und Vorsatz, in Zukunft nicht mehr zu sündigen). Die „Bandbreite“ zwischen jährlicher und täglicher Kommunion, wie sie vom „Katechismus der katholischen Kirche“ (Nr. 1389) auch heute noch erwähnt wird, ist also groß.
Die derzeitige Unmöglichkeit, die Eucharistie zu empfangen, könnte vor diesem Hintergrund für die Kirche ein Anlass sein, über die Häufigkeit des Kommunionempfangs neu nachzudenken. Ist der Kommunionempfang im Alltag der Pfarreien nicht selten zum unreflektierten Ritus verkommen, gleichrangig neben den innerlich manchmal kaum mitvollzogenen Fürbitten oder dem bisweilen bedenklich oberflächlich ausgetauschten Friedensgruß?
„Zuwege“ gehen zum Höhepunkt des christlichen Lebens
Müssten wir deshalb nicht wieder vermehrt und bewusst zuerst die „Zuwege“ gehen zum Höhepunkt des christlichen Lebens, der sakramentalen Vereinigung mit unserem Herrn Jesus Christus? Diese Wege sind vielfältig: eucharistische Katechese (auch) für Erwachsene, geistliche Kommunion, eucharistische Anbetung, stilles Gebet vor dem Tabernakel. All das ist auch in Zeiten des gottesdienstlichen „Lockdown“ möglich. Diese Wege nehmen dem Sakrament der Eucharistie nichts von seiner herausragenden Stellung. Im Gegenteil: Sie helfen, diese immer tiefer zu erfassen.
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