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Corona-Exerzitien: Der Vater im Himmel bestimmt die Stunde unseres Todes

Gott hat die Lebensspanne eines jeden von uns bemessen und kennt die Stunde unseres Todes. Soll dies heißen, dass wir sorglos mit dem Corona Virus umgehen sollen? Natürlich nicht.
Die Stunde des Todes
Foto: Werner Krueper | Der Vater im Himmel hat nicht nur die Haare auf unserem Kopf gezählt, sondern auch unsere Tage schon gebildet, als noch keiner von ihnen da war.

„Wieder wollten sie ihn festnehmen, er aber entzog sich ihrem Zugriff” (Joh 10:31-42). Immer und immer wieder hören wir im Evangelium, dass Jesus schon dem sicheren Tod ins Angesicht zu blicken scheint, sich aber jedes Mal dem Angriff seiner Feinde zu entziehen weiß. Nicht, weil er eine besonders wirksame Selbstverteidigungstaktik beherrschte, sondern schlicht und ergreifend deshalb, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Nicht seine Feinde bestimmen die Stunde seines Todes, sondern allein der Vater im Himmel. „Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre” (Joh 19:11), sagt er Pilatus ins Gesicht und bringt damit zum Ausdruck, dass sein Leben allein in den Händen des Vaters ruht.

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Die der Vernunft gebotenen Maßnahmen treffen

Dass diese Devise nicht nur für sein zugleich göttliches und menschliches Leben gilt, sondern für jeden seiner Jünger, bringt er eindrücklich mit folgenden Worten zum Ausdruck: „Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen” (Mt 10:29-30). Der Vater im Himmel hat die Lebensspanne eines jeden von uns bemessen und kennt und bestimmt die Stunde unseres Todes.

Soll dies heißen, dass wir sorglos mit dem Coronavirus umgehen sollen? Natürlich nicht. Wir sollen die der Vernunft gebotenen Maßnahmen treffen, um uns und andere vor der Infektion mit diesem tödlichen Virus zu schützen. Aber zugleich sollen wir doch dem Herzen gebieten, auch jenem Herrenwort zu gehorchen, nach dem wir uns eben nicht vor dem fürchten sollen, der nur den Leib töten, der Seele aber nichts anhaben kann (Mt 10:28). Der Vater im Himmel hat nicht nur die Haare auf unserem Kopf gezählt, sondern auch unsere Tage schon gebildet, als noch keiner von ihnen da war (vgl. Ps 139:16).

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Nina Heereman Corona Pandemie Tod und Trauer

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