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Burger fordert interreligiösen Dialog der Hochachtung

Eine wichtige Grundlage seien dabei die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils, so der Freiburger Erzbischof .
Stephan Burger
Foto: Patrick Seeger (dpa) | Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger. Foto: Patrick Seeger/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Echter Dialog zwischen den Religionen kann nach Einschätzung des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger nur in wechselseitiger Hochachtung und Anerkennung gelingen. Es sei deshalb eine wichtige Aufgabe aller Gläubigen, die in ihrer jeweiligen Religion angelegten "Friedenspotenziale" freizulegen, sagte Burger am Montag in Karlsruhe. In der Bundesrepublik mit heute mehr als 4,5 Millionen Muslimen sei der interreligiöse "Dialog der Hochachtung" keine Kür, sondern Bedingung für ein friedliches Miteinander.

Dabei gehe es keineswegs darum, Unterschiede und Kritik auszublenden oder den eigenen Wahrheitsanspruch aufzugeben, so der Erzbischof weiter. "Wenn im Namen einer Religion Unrecht verübt wird, Gewalt angewandt wird und Menschenrechte verletzt werden, müssen wir sogar Kritik üben und unsere Stimme erheben", sagte Burger im Blick auf islamistischen Terror.

Eine wichtige Grundlage des interreligiösen Dialogs für die katholische Kirche seien die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65), so Burger. Hier werde deutlich, dass es nicht um eine bloße Duldung der Muslime gehe, sondern dass beiden Religionen eine gemeinsame Verantwortung zukomme, für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten. "Wenn die Religionen sich alle auf unterschiedliche Weise auf den einen Gott in ihren Suchbewegungen hinbewegen, dann kann dieser eine Gott es nicht wollen, dass man sich wegen der Vielfalt der Suchbewegungen bekämpft und bekriegt."
 

KNA / DT (jbj)

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