Exzellenz, Papst Benedikt XVI. gilt als überragender Theologe auf dem Stuhl Petri. Welche Aspekte an seiner Theologie sind in Ihren Augen besonders innovativ und zukunftsweisend? Unter der Rücksicht der theologischen Erkenntnislehre zunächst sein entschiedenes Eintreten für das Miteinander, für das gegenseitige Verwiesensein von Glaube und Vernunft. Das Christentum ist nicht zu reduzieren auf Moral, auch nicht auf eine Mysterienreligion, die sich hinter die Mauern ihrer Arkandisziplin zurückzieht. Der christliche Glaube verlangt von innen her nach vernunftgeleiteter Durchdringung. In der epochalen Rede an der Sorbonne in Paris, jenem Tempel der laizistischen Bildung, hat er 1998 gesagt, im Christentum sei Aufklärung Religion geworden. ...
„Die Entfesselung der Vernunft“
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer würdigt den Theologen Joseph Ratzinger zum 90. Geburtstag von Regina Einig