Werden die Einstellung und das Verhalten der katholischen Kirche während der nationalsozialistischen Diktatur thematisiert, stellt das „Schweigen“ von Papst Pius XII. gegenüber dem Völkermord an den europäischen Juden stets den Hauptkritikpunkt dar. Thomas Brechenmacher, Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam, nennt es in einem Aufsatz in der Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio (4/2010 Schwabenverlag Ostfildern) ein „fast einzigartiges Phänomen“, dass die bis heute anhaltende Verdunklung des Andenkens dieses Papstes nicht von der Geschichtswissenschaft ausging, sondern von einem Theaterstück.