München (DT/KNA) Kurienkardinal Walter Kasper hat eingeräumt, dass der theologische Antijudaismus indirekt den Boden für antisemitische Ideologien bereitet hat. Zugleich erklärte der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates im Magazin „Focus“, dass die katholische Kirche mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil den Antisemitismus klar abgelehnt habe. Johannes Paul II. habe ihn als Sünde bezeichnet. Die Kirche könne eine Atmosphäre schaffen, die antisemitische Ausfälle nicht dulde. Kasper appellierte an Juden und Christen, sich in ihrem Anderssein anzuerkennen. Die Frage, ob Jesus Christus Sohn Gottes sei, sei identitätsstiftend. Judenmission im Sinne von Heidenmission könne es nicht geben.
Anderssein anerkennen
Kardinal Kasper zum Verhältnis zwischen Christen und Juden