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Zeichen der Solidarität mit Christen im Heiligen Land setzen

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann zieht Bilanz zum Bischofstreffen im Heiligen Land. Gerade in den palästinensischen Autonomiegebieten sei die Lage für viele junge Menschen erschreckend.
Internationales Bischofstreffen im Heiligen Land zu Ende
Foto: DBK/Kopp | Solidarität: Bischof Ackermann mit dem Weihbischof des Lateinischen Patriarchats, Giancinto Boulos Marcuzzo, im palästinisischen Zababdeh nach der Sonntagsmesse

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann zieht ein gemischtes Fazit des Bischofstreffens zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land. „Wir konnten ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit den Christen im Heiligen Land setzen“, so Ackermann, der als Vorsitzender der Deutschen Kommission „Justitia et Pax“ für die Deutsche Bischofskonferenz an dem Treffen teilgenommen hat. Trotzdem sei die Situation, gerade in der Perspektivlosigkeit vieler junger Menschen in den Autonomiegebieten, erschreckend, so Ackermann weiter.

Treffen mit Erzbischof Pizzaballa

An der mehrtägigen Reise, die gestern zu Ende gegangen war, nahm eine internationale Delegation von 15 Bischöfen aus zwölf europäischen und nordamerikanischen Bischofskonferenzen sowie aus Südafrika teil. Ziel war es, sich über die Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten der Christen in der Region zu informieren.

In diesem Jahr lag der Schwerpunkt der Delegationsreise, die bereits zum 19. Mal stattfand, auf der Situation der Christen. Gegenwärtig leben etwa 225 000 Christen im Heiligen Land, 175 000 davon in Israel, 50 000 in den palästinensischen Gebieten. Während der Reise kam es auch zum Treffen mit Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, dem Apostolischen Administrator des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem.

"Je öfter ich ins Heilige Land fahre, desto mehr Fragen als Antworten habe ich"

Pizzaballa beschrieb die außerordentliche Herausforderung, die in der großen Zahl christlicher Denominationen im Heiligen Land liege, die dort zum Teil seit Jahrhunderten ansässig seien. Nicht selten stellt sich die Zusammenarbeit aufgrund der unterschiedlichen Traditionen der Kirchen schwierig dar. Dies gelte auch für die gemeinsame Vertretung kirchlicher Interessen gegenüber den Regierungen der Länder

Bilanzierend erklärte Bischof Ackermann nach dem Treffen: „Je öfter ich in das Heilige Land fahre, desto mehr Fragen als Antworten habe ich mit Blick auf die Situation.“ Die komplexen gesellschaftlichen Problemen in Israel und der Region seien in den Begegnungen der Delegationsreise einmal mehr deutlich hervorgetreten. „Ohne Frage: Auch wenn wir weit davon entfernt sind, kann es an der Zweistaatenlösung keinen Zweifel geben“, so Ackermann. Daran müsse die internationale Staatengemeinschaft arbeiten.

DT/mlu

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