Der Kölner Kardinal und Erzbischof Rainer Maria Woelki hat „großen Respekt“ vor der Entscheidung des Münchner Kardinals Reinhard Marx, Papst Franziskus seinen Verzicht auf das Amt des Erzbischofs von München und Freising anzubieten. In einer Stellungnahme, die das Erzbistum Köln am Freitagnachmittag veröffentlichte, wies Woelki darauf hin, den Papst bereits im Dezember 2020 gebeten zu haben, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln sowie seine persönliche Verantwortung zu bewerten. Er habe sein Schicksal damals „vertrauensvoll in die Hände des Papstes gegeben“, so der Kölner Erzbischof. Potenzielle persönliche Konsequenzen aus Marx' Angebot des Amtsverzichts nannte Woelki nicht.
Woelki: Namen genannt, Konsequenzen gezogen
Das Erzbistum Köln habe auf die Ergebnisse der MHG-Studie mit einem umfangreichen Gutachten zum Umgang mit sexualisierter Gewalt reagiert, heißt es in der Stellungnahme weiter. „Dieses Gutachten habe ich den Betroffenen, dem Heiligen Stuhl, der Öffentlichkeit und auch den Staatsanwaltschaften schon im März diesen Jahres zur Verfügung gestellt.“ Woelki betont, darin Namen genannt zu haben, und Verantwortliche hätten Konsequenzen gezogen.
Zudem verwies Kardinal Woelki auf die jüngste Entscheidung des Papstes, zwei Apostolische Visitatoren zur Beurteilung der Situation im Kölner Erzbistum und auch der Person Woelkis zu entsenden. „Das ist ein direkter Auftrag des Heiligen Vaters zur Zusammenarbeit, den ich verantwortungsvoll zum Abschluss begleiten werde!“, so der Kölner Kardinal. DT/mlu
Weitere Hintergründe zum Amtsverzichts-Angebot des Münchner Kardinals Reinhard Marx lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.