Das Votum des Internationalen Ökumenischen Arbeitskreises „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ spricht sich für eine wechselseitige Einladung der Kirchen zur Feier des Abendmahls beziehungsweise der Eucharistie unter Anerkennung der jeweiligen liturgischen Feier- und Leitungsgestalten aus. Nachdem es unter den katholischen Bischöfen sowohl Zustimmung als auch Widerspruch gegeben hat, hat sich die Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche in einem Gutachten nun dagegen positioniert.
Unterschiede werden verschleiert
Das Dokument verschleiere die Unterschiede und Gegensätze durch „schwebende Formeln“, erläutert Werner Klän, emeritierter Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie an der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel, im Interview mit der Tagespost. Klän bezieht sich mit dieser Einschätzung vor allem auf eine Stelle des Papiers, in der es heißt: „Er (Christus) schenkt sich ihnen in seinem für alle dahingegebenen Leib und Blut, wenn sie sich unter dem Wort seiner Verheißung das Brot und den Wein in der eucharistischen Feier des Abendmahls reichen lassen". Nur scheinbar würden hier Motive biblischer und lutherischer Abendmahlstheologie zitiert, so Klän. „Dass die Kommunikanten ,in, mit und unter' Brot und Wein wirklich Leib und Blut des gekreuzigten und auferstandenen Christus empfangen, kommt nicht zur Geltung … Denn auch Lutheraner können – wie ich finde, ,gut katholisch' – sagen, dass es sich in der Feier des Altarsakraments/der Eucharistie um die Gegenwart des ewigen Opfers Christi im Kontext der gottesdienstlichen Gemeinde handelt.“
DT/ama
Warum Klän in dem Dokument eine Auflösung sowohl des überlieferten lutherischen als auch des römisch-katholischen Abendmahlsverständnisses sieht, welche Aspekte des Dokumentes aber auch seine Zustimmung finden, lesen Sie im vollständigen Interview in der kommenden Ausgabe der Tagespost. Kostenlos erhalten Sie diese