Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat als einer der wenigen deutschen Bischöfe zu den jüngsten Äußerungen des Papstes zu gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften Stellung genommen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) berichtet, seien alle Äußerungen von Papst Franziskus nach Ansicht Voderholzers zu deuten „im Licht der Lehre der Kirche, wie sie im Katechismus zusammengefasst ist und die der Papst offenbar selbst nicht in Frage stellt, sondern bekräftigt“.
Film kein Medium lehramtlicher Verkündigung
Darüber hinaus habe Voderholzer betont, dass ein Film kein Medium für lehramtliche Verkündigung sei. Der Regensburger Bischof verwies darauf, dass homosexuelle Handlungen dem Katechismus zufolge „in sich nicht in Ordnung“ seien. Papst Franziskus hatte in einem am Mittwoch in Rom uraufgeführten Dokumentarfilm über sein Leben und Wirken erklärt, es brauche ein „Gesetz zur eingetragenen Lebenspartnerschaft. Auf diese Weise sind sie rechtlich abgesichert“. Homosexuelle hätten ein Recht darauf, Teil der Familie zu sein.
Die „FAS“ zitiert auch den Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst. Dieser erklärte, er toleriere, dass es „in einer pluralistischen und säkularen Gesellschaft die Lebensform einer vom Staat garantierten eingetragenen Partnerschaft geben“ könne und dass diese Schutz und Rechte gewähren müsse. Nicht alle Bürger, so Bischof Fürst laut „FAS“, könnten auf das christliche Menschenbild verpflichtet werden, das eine „klare Vorstellung“ von Ehe und Familie als Gemeinschaft von Mann und Frau mit der Offenheit für Kinder habe. DT/mlu
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