Auch im Bistum Regensburg nimmt man die Diskussionen über den weiteren Aufenthalt des emeritierten Papstes Benedikt XVI. wahr. Dieser befindet sich derzeit in der Stadt, um von seinem schwerkranken Bruder Georg Ratzinger Abschied zu nehmen. Wie der Pressesprecher des Bistums, Clemens Neck, der Tagespost mitteilte, sei es dem Bistum eine Ehre, Gastgeber der Reise zu sein. „Das Thema einer dauerhaften Rückkehr nach Deutschland wurde bereits beim Rücktritt Benedikts diskutiert", so Neck. Das Ergebnis war: "Ein emeritierter Papst gehört in den Vatikan." Die Dauer des Aufenthalts hänge ausschließlich vom körperlichen Zustand des emeritierten Papstes ab.
Die Last des Tages ins Gesicht geschrieben
Den bisherigen Aufenthalt in Regensburg habe Benedikt gut aufgenommen, so Neck weiter, auch wenn der Besuch große Strapazen für den 93-Jährigen bedeute. Die „Last des Tages“ sei ihm am Donnerstagabend „ins Gesicht geschrieben“ gewesen. Das Datum einer potenziellen Rückreise des Papa Emeritus stehe weiterhin nicht fest – genauso wenig wie ein Programm für die kommenden Tage. „Was kann er leisten und was nicht? Was sind seine Grenzen?“ Von diesen Fragen hänge ab, was möglich sei, so Neck.
Bis zum Freitagnachmittag habe sich Benedikt „in der Mittagsruhe“ befunden – danach sollte es noch ein weiteres Treffen mit seinem Bruder geben. Wahrscheinlich sei auch ein Besuch beim „Institut Papst Benedikt XVI.“, mit dem der emeritierte Papst schon immer in engem Kontakt gestanden habe, so Neck.
Benedikt war am Donnerstag überraschend nach Regensburg gereist, um seinen Bruder zu besuchen. Der Gesundheitszustand des langjährigen Kapellmeisters der Regensburger Domspatzen hatte sich zuletzt sehr verschlechtert. Beim Besuch des emeritierten Papstes handelt es sich um eine rein private Visite. Öffentliche Auftritte sind nicht vorgesehen. Der Besuch des Papa Emeritus in Regensburg ist die erste Reise außerhalb Italiens und des Vatikan seit seiner Abdankung 2013.
DT/mlu
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