Der Franziskanerpater Paulus Maria Tautz CFR sieht im heiligen Josef ein Vorbild für Männer heute. Im Gespräch mit der Tagespost unterstreicht der Ordensmann anlässlich des von Papst Franziskus ausgerufenen Josefsjahres, Josef sei gerecht gewesen, da er Maria, als er ihre Schwangerschaft bemerkte, nicht das Leben genommen habe. Nach jüdischem Gesetz hätte er als Verlobter diese Möglichkeit gehabt.
Josef hält auch unbequeme Situationen aus
Die Bereitschaft, auf Gottes Willen zu hören, zeichnet Josef aus Sicht von Pater Paulus aus: „Auch Josef bekommt Nachhilfe, und zwar im Traum. Wir brauchen Nachhilfe, wir müssen auch auf diese Zeichen hören. Damit ist Josef das große Vorbild – indem er auch unbequeme Situationen aushält“, erklärt er wörtlich. Der bekannte Männerseelsorger zieht Parallelen zu den Krisen heutiger Männer: Wenn diese etwas aushalten müssen, zum Beispiel eine Ehekrise trainierten sie ihre Tugenden. Der heilige Josef sei tugendreich gewesen – und die Gerechtigkeit sei eine Kardinaltugend.
Pater Paulus unterstreicht, dass Männer sich wie Josef den Herausforderungen des Lebens stellen müssten. Das habe nichts mit Paschatum oder falscher Autorität zu tun, und schon gar nicht mit Gewalt. Allerdings hält er viele Männer für verunsichert. Junge Männer trauten sich trotz hochqualifizierter Ausbildung nichts mehr zu. Oft hätten schon die Väter sie nicht gelehrt, ein Risiko einzugehen. Die Chance, an den Aufgaben zu wachsen, habe aber schon Jesus seinen Jüngern gegeben, als er sie rief, ihm nachzufolgen und das Evangelium zu verkünden. Das Fazit des Franzikaners: „Bestandene Herausforderungen machen uns männlicher.“ DT/reg
Lesen Sie das ausführliche Interview mit dem Männerseelsorger Pater Paulus Maria Tautz in der kommenden Ausgabe der Tagespost.