Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat anlässlich des 100. Jubiläums der Nuntiatur in Berlin die deutschen Katholiken zur Einheit mit dem Papst und der Weltkirche aufgerufen. Am Beispiel der Apostelfürsten Petrus und Paulus führte er aus, dass bei „allen Visionen und einzelnen Bedürfnissen“ die Gemeinschaft den Vorrang haben müsse.
Gefahr, die Übel noch zu vermehren
Mit den Worten des Schreibens an das Pilgernde Volk Gottes in Deutschland von Papst Franziskus mahnte Parolin laut vorab verteiltem Manuskript an, die „kirchliche Gemeinschaft im authentischen katholischen Sinne wertzuschätzen“. Mit seinem Schreiben wandte sich der Papst 2019 an die Katholiken in Deutschland, um den Primat der Evangelisierung und die Einheit mit der Weltkirche bei dem Reformprozess Synodaler Weg anzumahnen. „Sooft eine kirchliche Gemeinschaft versucht hat“, zitiert Parolin Papst Franziskus, „allein aus ihren Problemen herauszukommen, und lediglich auf die eigenen Kräfte, die eigenen Methoden und die eigene Intelligenz vertraute, endete das darin, die Übel, die man überwinden wollte, noch zu vermehren und aufrechtzuerhalten.“
Anlass des Pontifikalamts am Hochfest der Heiligen Petrus und Paulus, das der Kardinalstaatssekretär unter anderem mit dem Münchner Kardinal Reinhard Marx, dem Kölner Kardinal Rainer Woelki und dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in der Berliner Johannesbasilika zelebrierte, ist der 100. Jahrestag der Errichtung der Berliner Nuntiatur. Am 30. Juni 1920 übergab der damalige Nuntius Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert sein Beglaubigungsschreiben. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Feierlichkeiten des Heiligen Stuhls mit der deutschen Staatsspitze und Vertretern des deutschen Episkopats um ein Jahr verschoben. DT/ska
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