Die für Anfang März geplante Papstreise in den Irak steht unter einem ökumenischen und interreligiösen Stern. Der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael I. Sako gab am Donnerstag bei einer Pressekonferenz des französischen Hilfswerks Oeuvre d'Orient Details des Programms bekannt. Höhepunkt der Papstreise soll demnach eine Messe im chaldäischen Ritus werden. Papst Franziskus wäre dann der erste Papst, der diesen ostkirchlichen Ritus öffentlich zelebriert. Den Angaben zufolge will der Papst auch an einem interreligiösen Gebet mit Christen, Muslimen, Juden, Mandäern und Jesiden in Ur teilnehmen. Der Besuch steht unter dem biblischen Motto "Ihr seid alle Brüder".
Sako: Risiko der Papstreise ist tragbar
Das Risiko der Papstreise hält Sako, der per Livestream aus Bagdad zugeschaltet war, für tragbar. „Nur Corona kann die Reise verhindern“ erklärte der irakische Dominikaner Amir Jajé während der Pressekonferenz in Paris. Die Sorge der Behörden, durch Menschenansammlungen während des Papstbesuchs die Verbreitung der Pandemie zu fördern, stellt aus seiner Sicht den größten Unsicherheitsfaktor da. Mit 500 Neuinfektionen pro Tag seien die Inzidenzwerte im Irak zwar überschaubar. Dabei sei aber zu berücksichtigen, dass im Irak wegen des beeinträchtigten Gesundheitssystems nur relativ wenige Tests durchgeführt würden und die tatsächlichen Fallzahlen vermutlich höher lägen.
Auf dem Reiseplan des Papstes steht auch ein Treffen mit Vertretern der zivilen Behörden in Erbil, ein Besuch in Mossul sowie ein Gebet in der christlich geprägten Ninive-Ebene. DT/reg
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