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Ordensfrauen: Stimmrecht von Frauen in der Kirche wird kommen

Die bei der Bischofssynode in Rom vertretenen Ordensfrauen rechnen mit mehr Mitsprache von Frauen in der katholischen Kirche. In der Zukunft werde es bei Synoden Frauen mit Stimmrecht geben.
Ordensfrau blickt in die Zukunft
Foto: Symbolfoto:

Das sagte Sally Hodgdon von der Internationalen Union der Generaloberinnen am Montag im Vatikan, auch wenn dies nicht schon bei der nächsten derartigen Versammlung der Fall sein werde.

Frauen wollten eine größere Teilhabe in der katholischen Kirche

Die US-Amerikanerin Hodgdon betonte, es gehe nicht in erster Linie um ein Stimmrecht. Frauen wollten eine größere Teilhabe in der katholischen Kirche und an deren Entscheidungsprozessen. Die Generaloberin des Ordens der Josefschwestern sagte weiter, bereits in den vergangenen Jahren sei der Frauenanteil in vatikanischen Behörden gestiegen. Wohl gebe es keine weiblichen Kardinäle oder Kurienchefs; dafür arbeiteten viele Frauen den Entscheidern zu. Zwar wachse die Beteiligung von Frauen nur langsam, "aber alles in Rom ist langsam", scherzte Hodgdon, die zugleich Vizevorsitzende der Union der Generaloberinnen ist. Ihre Organisation vertritt rund 2.000 Leiterinnen katholischer Frauenorden weltweit.

Sally Hodgdon: Offene Gesprächsatmosphäre bei Jugendsynode

Zur Frage weiblicher Diakone sagte Hodgdon, diese sei in den Plenarrunden der Synode nur drei bis vier Mal zur Sprache gekommen. Allerdings sei das Synodenthema die Jugend und nicht Frauen. Inzwischen liege ein Bericht der von Papst Franziskus eingesetzten Kommission zur Untersuchung des Frauendiakonats in der frühen Kirche vor. Sie wisse aber nicht, ob es sich um den endgültigen Bericht handle. Hodgdon lobte die Gesprächsatmosphäre der Bischofsversammlung. Die Synodalen zeigten Offenheit und den Willen, etwas zu tun. Einige Kardinäle und Bischöfe hätten "frische, herausfordernde" Ideen geäußert. Auch wenn das Thema Jugend im Mittelpunkt stehe, drehten sich die Erörterungen zugleich um eine neue und zukunftsoffene Kirche. Jugendliche, Ordensleute und Bischöfe hörten und sprächen auf einer Ebene; das sei eine "wundervolle Erfahrung", so Hodgdon.

DT (jbj)

Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost.

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