Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung

Menschenrechtler sehen Religionsfreiheit in China bedroht

In einem Schreiben an Außenminister Heiko Maas (SPD) fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker von der Bundesregierung, im Dialog mit chinesischen Politikern die Menschenrechte anzusprechen.
China court convicts human rights lawyer of subversion
Foto: Rolex Dela Pena (EPA) | Die Menschenrechte seien in der Volksrepublik „im freien Fall“, erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius.

Menschenrechtler sehen die Lage von Religionsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit in China kritisch. Die Bundesregierung solle im Dialog mit chinesischen Politikern die Menschenrechte ansprechen, fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einem am Mittwoch in Göttingen veröffentlichten Schreiben an Außenminister Heiko Maas (SPD). Am Donnerstag soll es ein Treffen zwischen Maas und dem chinesischen Außenminister Wang Yi geben, der aktuell Deutschland besucht.

Die Menschenrechte seien in der Volksrepublik „im freien Fall“, erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius. Vor allem religiöse Minderheiten und Nationalitäten wie Uiguren, Kasachen, Tibeter und Mongolen seien bedroht. Die Kommunistische Partei schränke zudem die Glaubensfreiheit von Christen, Muslimen und Buddhisten ein und versuche, absolute Kontrolle über alle Religionsgemeinschaften zu gewinnen.

Weiter fordert die GfbV einen Stopp willkürlicher Verhaftungen und die Schließung illegaler Haftzentren in dem asiatischen Land. „Diese Zentren zur Gehirnwäsche sind ein massiver Verstoß gegen chinesische Gesetze und mit angestrebter Rechtsstaatlichkeit nicht vereinbar“, sagte Delius. Fast wöchentlich ereigneten sich dort ungeklärte Todesfälle. Zudem würden tausende Uiguren und Kasachen ohne Rechtsgrundlage in den Zentren festgehalten.

DT/KNA

 

Themen & Autoren
Heiko Maas Menschenrechtler Religionsfreiheit SPD

Weitere Artikel

Der traditionsreiche „Europa-Preis Coudenhove-Kalergi“ geht in diesem Jahr an die Präsidentinnen des Kosovo und Moldawiens.
19.04.2024, 08 Uhr
Meldung
Papst Franziskus hatte mit seinen dramatischen Warnungen recht. Heute manifestiert sich die tiefe moralische Krise des Westens in weltpolitischer Schwäche.
12.01.2023, 13 Uhr
Stephan Baier

Kirche

Eine Tagung in Stift Heiligenkreuz mit Erzbischof Georg Gänswein und Kardinal Kurt Koch befasste sich mit der Relevanz des Priestertums heute. 
18.04.2024, 13 Uhr
Leander Lott