Die Zahlen sind erschütternd: Mehr als eine halbe Million Menschen sind 2019 aus einer der beiden noch immer großen Kirchen ausgetreten. Das Land entchristlicht sich galoppierend – mögen auch noch gewaltige Kulissen stehen, mögen Staatskirchenverträge, Wörter zum Sonntag und eine mit staatlichem Geld aufgepumpte Caritas und Diakonie Relevanz vorgaukeln. Die Mehrheit hat nie mit dem Christentum angefangen Wie die Zahlen lesen? Innerkirchlicher Reformstau treibe die Leute aus der Kirche, heißt es mit Blick auf die Austrittswelle seitens auf „Veränderungen“ drängender Katholiken reflexartig. Und doch kann diese Lesart nicht erklären, warum auch eine hyperliberale Evangelische Kirche, offenkundig das Sehnsuchtsland am ...
Leitartikel
Der Exodus der getauften Heiden
Das fatale Modell des Selbstläufers Volkskirche kommt an sein ehrliches und verdientes Ende. Die Kulissen, die die Kirche selbst mit errichtet hat, stürzen ein.