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Laschet: Abgesagte Gottesdienste haben weltweite Dimension der Pandemie gezeigt

Gerade in Notzeiten hätten die Menschen auch Sehnsucht nach Gottesdiensten gehabt, meint der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und betont: Seine Regierung habe Gottesdienste nie verboten – die Religionsgemeinschaften selbst hätten darauf verzichtet.
Armin Laschet zu Messen in Corona-Zeiten
Foto: Federico Gambarini (dpa) | "Dass man einen einsamen Papst auf dem Petersplatz sieht, hat schon die weltweite Dimension dieser Pandemie sichtbar gemacht“, so der Kandidat auf den CDU-Vorsitz

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat den Symbolgehalt von Gottesdiensten ohne anwesende Gläubige zur Hochphase der Corona-Pandemie betont. Im Podcast „Himmelklar“ erklärte Laschet, insbesondere das Osterfest ohne die Gemeinsamkeit sei „seltsam“ gewesen. „Ich weiß nicht, ob es das in 2000 Jahren allzu oft gegeben hat.“

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Gottesdienste gab es auch in Kriegszeiten

Selbst in Zeiten der größten Not des Krieges habe es Gottesdienste gegeben, meinte Laschet weiter. Gerade in Notzeiten hätten die Menschen auch Sehnsucht nach Gottesdiensten gehabt. „Dass wir in diesem Jahr das nicht hatten, dass man einen einsamen Papst auf dem Petersplatz sieht, hat schon die weltweite Dimension dieser Pandemie sichtbar gemacht“, so der Kandidat auf den CDU-Vorsitz.

Darüber hinaus betonte Laschet, dass die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen Gottesdienste nie verboten habe. „Die Religionsgemeinschaften haben selbst erklärt, dass sie darauf verzichten, wir als Staat haben das zur Kenntnis genommen.“ Im Ergebnis sei es aber das Gleiche. Dennoch wäre es nach Ansicht des CDU-Ministerpräsidenten „noch mal von anderer Qualität“, wenn der Staat Kirchen oder Synagogen schließen würde. „Das haben wir nie gemacht und die Konzepte, die dann entwickelt worden sind, insbesondere vom Kölner Erzbischof, sind ja heute in ganz Deutschland Standard.“ So könne man auch in Corona-Zeiten Begegnung möglich machen, auch im Gottesdienst, erklärte Laschet.

Erste Messe "etwas Besonderes"

Die erste Messe, an der er nach den Einschränkungen durch das Coronavirus teilgenommen habe, habe er als „etwas Besonderes“ empfunden, so Laschet. Er habe den Gottesdienst für den verstorbenen CDU-Politiker Norbert Blüm in der Bonner Elisabethkirche besucht. „Bei der Beerdigung einer solchen Persönlichkeit wäre die Kirche normalerweise übervoll gewesen.“ In der Kirche, die sonst 1.200 Plätze fasse, seien aber nur 100 Menschen gewesen. „Das ist nicht schön, aber es ist besser als gar nichts.“

Der Podcast „Himmelklar – Fürchtet euch nicht“ ist ein überdiözesanes Projekt von den Medienportalen „katholisch.de“ und „domradio.de“, das Menschen zur Zeiten des Coronavirus nach eigener Angabe „begleiten und informieren“ möchte. Moderiert wird der Podcast von Renardo Schlegelmilch.

DT/mlu

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