Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche ist im vergangenen Jahr wieder deutlich angestiegen. Insgesamt 216.078 Menschen haben 2018 ihren Austritt aus der katholischen Kirche erklärt, ein Drittel mehr als noch im Jahr zuvor. Zwar wurde der Spitzenwert von 2014 – damals waren über 217.000 Menschen ausgetreten – nicht erreicht, aber auch im laufenden Jahr ist mit einer erneut deutlich überdurchschnittlichen Zahl zu rechnen. Grund dafür ist, dass der mutmaßliche Anlass für viele Kirchenaustritte, erst im Herbst vergangenen Jahres öffentlich wurde.
Überall Verluste, seltene Lichtblicke
Neben dem Mitgliederverlust durch Austritte sind aber auch die übrigen in der vergangenen Woche von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) vorgestellten Zahlen besorgniserregend. Fast alle Kennzahlen des kirchlichen Lebens weisen nach unten: Bei den Taufen, beim Gottesdienstbesuch, sogar bei den Bestattungen. Gerade bei den Sakramenten gibt es jedoch auch eine erfreuliche Ausnahme. Und: Selbst bei der Nettozahl der Kirchenmitglieder gibt es einen grünen Fleck auf der katholischen Deutschlandkarte.
Auf kirchenoffizieller Seite ist die negative Entwicklung der Kirchenstatistik seit Jahren bekannt und auch die dramatischen Steigerungen im aktuellen Zahlenwerk waren erwartet. Dennoch war vielen Reaktionen eine gewisse Ratlosigkeit anzumerken. Das bezeugen auch die Überschriften, die in den vergangenen Tagen zu lesen waren. Sie schlagen fast durchgängig die gleichen Töne an: Die Krise der Kirche in Deutschland verschärft sich immer weiter, weil sie nicht gut gemanagt wird.
DT/kma
Was die aktuelle Kirchenstatistik über das katholische Leben in Deutschland sagt und was von den Reaktionen der Verantwortlichen zu halten ist, lesen Sie in der Ausgabe der Tagespost vom 25. Juli.