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Kardinal Woelki warnt vor Kirchenspaltung

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki mahnt, dass der Synodale Weg nicht zu einer deutschen Nationalkirche führen dürfe. Auch die Diskussion um die Frauenordination beurteilt er kritisch.
Rainer Maria Kardinal Woelki warnt vor Kirchenspaltung
Foto: Peter Back via www.imago-images.de (www.imago-images.de)

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelkihat vor einer Kirchenspaltung durch den Synodalen Weg gewarnt. Im Gespräch mit der katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärte Woelki: „Das schlimmste Ergebnis wäre es, wenn der Synodale Weg in die Spaltung hineinführt und damit aus der Kirche, aus der Communio mit der Gesamtkirche heraus“. Es drohe dann, dass „so etwas wie eine deutsche Nationalkirche“ entstehen würde.

Woelki: Kirche hat Erneuerung dringend nötig

Eine Erneuerung habe die Kirche aber dringend nötig, so Woelki. „In meinen Augen müsste das eine Reform sein, die alle Erscheinungsbilder und Wirklichkeiten, die vom Wesen der Kirche weggeführt haben, korrigiert.“ 

Der Kardinal äußerte sich außerdem kritisch zur ersten Vollversammlung des Synodalen Wegs, die regionalen Treffen lobte er hingegen. „Ich glaube, es war wertvoll, in einer kleineren Runde zu sprechen. Das hat das Gesprächsklima positiv beeinflusst, es war möglich, besser aufeinander zu hören.“

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Frage der Frauenordination bereits entschieden

Auf die Frage, was für ihn eine „rote Linie“ beim Synodalen Weg darstelle, entgegnete Woelki:  „Die Frage nach der Frauenordination zum Beispiel, das ist eine Diskussion, die so nicht zu einem Ziel führen wird.“  Die Frage sei „definitiv mit höchster Lehrautorität“ durch Papst Johannes Paul II. entschieden worden. Und auch Benedikt XVI. und Papst Franziskus hätten wiederholt betont, dass die Frage lehramtlich entschieden sei.

Zudem erklärte Woelki, er könne die Diskussion um die Frauenordination nicht so behandeln, als wäre die Frage offen. Alles Reden, das unerfüllbare Hoffnungen wecke, führe zu Frustration, so der Kölner Kardinal. Sich für die Würde der Frau einzusetzen und gegen sexuellen Missbrauch heißt der 64-Jährige grundsätzlich gut – die Lösung dafür liege aber nicht im Frauenpriestertum. 

Das Problem für das falsche Ämterverständnis sieht Woelki darin, dass viele Katholiken gar nicht mehr wissen, was ein Sakrament überhaupt ist.  DT/vwe

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