Was, du bist katholisch? Du bist doch sonst ganz in Ordnung.“ Ich habe keine Statistik darüber geführt, wie oft ich das gefragt worden bin, aber es war immerhin so oft, dass ich mir den Satz bis heute gemerkt habe. In Bremen, wo ich aufgewachsen bin, war katholisch sein etwas Exotisches. Wenn man es war und vorhatte, es zu bleiben, lernte man schnell, Antworten auf die vielen Anfragen zu geben. Das hat gut getan und mein Bewusstsein für den Glauben gestärkt. Ungeachtet aller Schwächen des Bodenpersonals habe ich mich in der katholischen Gemeinde zuhause gefühlt. Weil ich Musik liebte und sie als vertiefte Form des Glaubensausdrucks empfand, lag es nahe, Orgelspielen zu lernen, Kirchenmusik zu studieren.
In der Schule des Herrn
Selbstevangelisierung mit der Benediktsregel – Das Kloster als Kraftort für Weltoblaten. Von Barbara Stühlmeyer