Aufbauen ist leichter als Rückbauen. Das spürt die Kirche gerade im deutschsprachigen Raum. Denn ein Aufbau weckt Enthusiasmus und setzt neue Kräfte frei. Ein Rückbau muss sich hingegen von Liebgewordenem verabschieden und schürt Abwehrreflexe. Es kommt hinzu, dass die teilweise als krisenhaft zu bezeichnende Entwicklung der Kirche in den deutschsprachigen Ländern vielschichtig ist. Rückläufig sind die Zahlen der Gläubigen, die am kirchlichen Leben teilnehmen, sowie der Priester. Die finanzielle Ausstattung ist jedoch, bedingt durch die Kirchensteuer, robuster denn je. Dadurch können Strukturen aufrechterhalten werden, auch wenn das sich darin befindliche Leben immer mehr ausdünnt. Und es kann Personal angestellt werden, auch wenn es ...
Hirten statt „Leiter“
Wider den verkehrten Pragmatismus: Kardinal Paul Josef Cordes beleuchtet fragwürdige neue Modelle kirchlichen Dienstes. Von Martin Grichting